Eine Freundin erzählt mir neulich, ihr Freund habe Schluss gemacht, weil er ein Auslandssemester in Edinburgh verbringt und 'ungebunden' sein will. "Aber nicht, um mit anderen zu schlafen", hat sie mir versichert.
Ich hoffe, sie irrt sich, denn andernfalls ist der Typ echt abartig!
Mittwoch, 26. Dezember 2012
Dienstag, 25. Dezember 2012
Keim-Alarm bei amazon.de
Der Beinahe-Endzeit-Szenarien-Liebhaber in mir ist dank dieses E-Books mal wieder auf seine Kosten gekommen:
("Die Keime - Old Souls I" von Julia Mayer)
FRÜHER WAR ALLES BESSER. Das gilt vor allem für die urbane Fantasy-Welt im Debütroman von Julia Mayer. Denn "früher" war das Leben für die Menschen ein ewiger Kreislauf aus Entwicklung und Rückkehr - auf den Tod war die Wiedergeburt in einer höherstehenden Lebensform garantiert.
Doch das ist nun vorbei und im Angesicht der Vergänglichkeit verarbeiten die Menschen ihre Unsicherheit mit Willkür und Grausamkeit gegenüber den Schwächsten des Systems, den sogenannten "Keimen".
Das Konzept bezieht sich auf eine futuristisch anmutende Fantasy-Gesellschaft, die der Kreativität der Autorin entsprungen ist. Die Idee, Frustrationen, Angst und Ausweglosigkeit mit Genozid und Hass zu begegnen, dürfte uns allen aber auch in nicht-fiktiven Zusammenhängen bekannt sein und verursacht beim Leser ein Gefühl der Beklemmung und des Unbehagens, das Faszination ausübt.
Und genau mit diesen Emotionen weiß Mayer auf sehr durchdachte Weise umzugehen. Die Welt, die sie erschaffen hat, wirkt wir ein bizarrer Alptraum, der den Leser in seinen Bann zieht.
Die Figuren - angefangen bei der im Grunde verstörten Protagonistin Avery, die als "Keim" zum Überlebenskünstler werden musste - sind meist vielschichtige Charaktere, die im Allgemeinen die Angewohnheit haben, ihre Unzulänglichkeiten mit Wut zu verdecken. Authentisch werden so komplexe Personen dargestellt, allerdings läuft die Dynamik der Handelnden untereinander an manchen Stellen gerade deswegen Gefahr, etwas redundant zu wirken.
Die Beziehungen sind konfliktbeladene Konstrukte, welche trotz Entrückung in Fantasy-Welten geradezu schmerzvoll bekannte Muster aus dem Alltag aufweisen, die der Mehrheit der Leserschaft (sofern sie Kontakt zu mehr als zwei anderen Menschen in ihrem Leben hatten) bekannt vorkommen dürften.
Der interessanteste Aspekt des Werks - der meiner Meinung nach auch den Charme des Buches zum Großteil ausmacht - ist die von Mayer verwendete Sprache: Nicht alltäglich und nicht unbedingt stetig, was den Schreibstil angeht. Mal ausschweifend metaphorisch, mal kurz und burschikos, so dass in mir beim Lesen doch manchmal die Frage aufkam: Hat sie ihren eigenen Stil noch nicht gefunden oder eben das eigener Stil?
Gewiss gibt es sprachliche Ausdrucksweise, zu denen man schneller Zugang findet - aber wenige, die man so wenig wieder missen möchte, nachdem man sich damit bekannt gemacht hat.
Die Autorin selbst gibt an, sich auf "philosophischem" Hintergrund ihre apokalyptisch-anmutende Welt ausgedacht und die Geschichte entwickelt zu haben. Mit Kant oder Nietzsche hat es allerdings nicht viel zu tun, vielmehr hatte ich das Gefühl, das meiste beruht auf gut beobachteten Interaktionen und Dynamiken ihrer Umwelt. Schreiben als Therapie, zur Verarbeitung? Wenn dies der Fall sein sollte, ist vielleicht genau dies das Geheimrezept der Autorin, an das sie sich für die versprochenen Fortsetzung des Keim-Universums halten sollte.
Empfehlen kann ich das Buch vordergründig nicht für Herr-der-Ringe-Fantasy-Liebhaber (zu denen ich mich auf keinen Fall zählen würden, denn ich hab' nich mal die Filme verstanden) oder für eingefleischte Twilight-Fans (zu denen ich mich noch weniger zähle).
Es ist eher etwas für Menschen, die einiges aushalten - und mehr von Büchern erwarten als seichte Unterhaltung!
Wenn ihr also Interesse habt, schaut doch mal auf amazon.de vorbei: Die Keime - Old Souls I, wo das Werk für 2,99 käuflich als E-Book zu erwerben ist.
Und lasst es euch nicht nehmen, auch mal auf dem Blog der Autorin zu begutachten: Hier wird geschrieben.
Mein Ruf ist noch nicht ruiniert
Der Vielgeliebte - nebenbei bemerkt die größte Klatschtante, die ich kenne - schreibt meiner Freundin S.: "Ich hab' Mischa mit ihrem Freund gesehen."
Anscheinend hat er keine so schlechte Meinung von mir, wie ich dachte, wenn er davon ausgeht, ich würde nur meinem Freund die Zunge in den Hals stecken.
Anscheinend hat er keine so schlechte Meinung von mir, wie ich dachte, wenn er davon ausgeht, ich würde nur meinem Freund die Zunge in den Hals stecken.
Sonntag, 23. Dezember 2012
Ein Kuss, der (m)ein Leben veränderte
Ob ein Kuss wirklich ausreicht, um ein Leben zu verändern?
Die Zeitschrift 'jolie' jedenfalls möchte genau zu diesem Thema ("Ein Kuss, der (m)ein Leben veränderte") Geschichte hören - und belohnt mit nicht zu verachtenden Preisen:
Unter anderem winkt dem Autoren schönsten* Geschichte eine Reise nach London, eine Veröffentlichung in der Zeitschrift selbst und - ebenso wie den folgenden neun Plätzen - eine Veröffentlichung als E-book.
Details findet ihr unter:
http://sophie-kinsella.de/schreibwettbewerb.php
*Wir sollten wohl auch im Hinterkopf behalten, dass es der Wettbewerb einer Frauenzeitschrift ist, also bedeutet "schön" im weiteren Sinne:
> schön tragisch
> schön schnulzig
> schön ...
Na ja, ich denke, ihr wisst was ich meine.
Aber da ich schon immer mal nach London wollte, werd' ich mir wohl was einfallen lassen. ;) Vielleicht habt ihr auch Lust - oder sogar schon eine Idee? :)
Ich drücke euch die Daumen und wünsche euch viel Spaß beim Schreiben!
Die Zeitschrift 'jolie' jedenfalls möchte genau zu diesem Thema ("Ein Kuss, der (m)ein Leben veränderte") Geschichte hören - und belohnt mit nicht zu verachtenden Preisen:
via |
Unter anderem winkt dem Autoren schönsten* Geschichte eine Reise nach London, eine Veröffentlichung in der Zeitschrift selbst und - ebenso wie den folgenden neun Plätzen - eine Veröffentlichung als E-book.
Details findet ihr unter:
http://sophie-kinsella.de/schreibwettbewerb.php
*Wir sollten wohl auch im Hinterkopf behalten, dass es der Wettbewerb einer Frauenzeitschrift ist, also bedeutet "schön" im weiteren Sinne:
> schön tragisch
> schön schnulzig
> schön ...
Na ja, ich denke, ihr wisst was ich meine.
Aber da ich schon immer mal nach London wollte, werd' ich mir wohl was einfallen lassen. ;) Vielleicht habt ihr auch Lust - oder sogar schon eine Idee? :)
Ich drücke euch die Daumen und wünsche euch viel Spaß beim Schreiben!
Dienstag, 11. Dezember 2012
neon (1)
Mein neuestes, vollendetes Werk ist derzeit noch bei mehreren Freunden zur Erstbegutachtung, aber ich dachte, es kann nicht schaden, zumindest den Prolog einmal vorzustellen.
Viel Spaß beim Lesen: :) Ich freue mich, eure Meinung zu hören.
Viel Spaß beim Lesen: :) Ich freue mich, eure Meinung zu hören.
NEON
Prolog
Fick mich! Fick mich so lange, bis ich nicht mehr
denken kann. Am besten nie wieder. So, dass ich bleibe, was ich in diesem
Moment bin: Ein geiles Tier, reduziert auf seinen Instinkt. Mach, dass dieser
fast niedrigste aller menschlichen Triebe für mich zur höchsten Moralität wird
und neben diesem kein anderer Wunsch mehr übrig bleibt.
***
Adam war
der Erste. Sein Name war tatsächlich Adam. Ironischerweise.
Als ich
ihn kennenlernte, ließ nichts darauf schließen, wie bedeutungsvoll er noch sein
würde. Ein unverbindliches, kundenfreundliches Lächeln über den Bankschalter
hinweg und seine leuchtend limonengrüne Krawatte, die mir auffielen.
Ganz
anders als drei Tage später im Club Sphinx: die obersten Knöpfe seines
Polohemds offen, um den Ansatz einer trainierten Brust zu präsentieren. Er lachte
viel mit zwei anderen Männern in seinem Alter, fuhr sich durch die
widerspenstigen Haare, die ihm jedes Mal zurück in die Stirn fielen.
Dann
dieser Moment, an dem er genau in meine Richtung sah und unsere Augen sich
trafen. Diese paar Sekunden hatten Bedeutung, das spürte ich damals schon. Ein
flüchtiges Lächeln erschien auf seinen Lippen, bevor er sich wieder abwandte.
Schlug
mein Herz auf einmal schneller als zuvor oder bildete ich mir das nur ein?
Im
nächsten Augenblick trat eine langhaarige Blondine in einem gerafften schwarzen
Kleid an ihn heran und er legte den Arm um sie, zog sie zu sich.
Hastig,
als müsse ich einen Fehler in meinem Verhalten überspielen, trank ich den Rest
Bier aus der Flasche in meiner Hand in einem Zug.
Ich
konzentrierte mich auf das kühle Glas zwischen meinen Fingern, den herben
Geschmack auf meiner Zunge – fixierte mich schnell wieder auf die Realität. Das
Dröhnen der Musik, gegen das Vera schon seit über einer Stunde versuchte
anzuplappern, um mir ihr Herz auszuschütten.
„Ich bin
gleich wieder da“, murmelte ich und nahm mir vor, ihr für den Rest des Abends
aus dem Weg zu gehen. Es war nicht so, dass sie heute penetranter wäre als
sonst, aber ich war weniger geduldig.
Geduld
hatte Adam auch nicht. Zumindest machte er nicht den Eindruck, als er am
Waschbecken der Herrentoilette plötzlich hinter mir stand und mit seiner Hand
über meinen Nacken streichelte. Dann mit seinen Lippen.
Diese
Szene deckte sich so sehr mit dem, was sich Sekunden zuvor in meiner Phantasie
abgespielt hatte, dass ich erstarrte, unfähig zu sagen, ob das nun real war.
Mein Herz blieb für einen Moment stehen. Und dann raste mein Puls.
Es fühlte sich real an.
Die Wärme
seine Hände auf meiner Haut war real. Das Saugen seiner Lippen.
Meine
Erektion.
„Jan,
richtig?“, fragte er.
Ich
nickte.
„Ich bin
Adam.“
„Und du
scheinst zu wissen, was du willst“, murmelte ich, mich selbst zwingend, etwas
zu sagen. Um zu testen, ob das hier alles wirklich geschah.
Das tat
es.
„Weil ich
dich wunderschön finde“, erwiderte er gelassen, nahm mein Kinn zwischen Daumen
und Zeigefinger. Drehte meinen Kopf, küsste mich auf die Lippen.
Adam. Jan.
So ist es
passiert. Simpel, schnell, ohne dass ich nachdenken konnte. Aber was wäre auch
dabei herausgekommen, wenn ich Zeit dazu gehabt hätte?
Es war
mehr Adams Entscheidung gewesen als meine: Er hatte mich gesehen, gewollt,
genommen.
Ich hatte
ihn gesehen, gewollt... und nehmen lassen. Seine Zielstrebigkeit machte eine
Meinung meinerseits unnötig.
Nein, Meinungen
gehörten hier auch nicht hin. Meinungen waren etwas, das sich die Menschen im
Laufe der Evolution als Luxus hatten leisten können.
Vor Luxus
muss stets das Notwendige befriedigt werden.
Und das
Notwendige ist Sehnsucht.
Richtig?
Die Sehnsucht, geliebt zu werden.
Sonntag, 9. Dezember 2012
so alt wie
"Ich hab ihn erschossen, verdammt nochmal! Ich hab jemanden umgebracht!"
"Du warst damals acht Jahre alt!"
Nein, das war ich nicht! In dem Moment, als ich meine Hand um das kühle Metall des Pistolengriffs geschlungen hatte - sobald meine Finger den Abzug umarmten, bereit ihn zu betätigen, war ich nicht mehr acht Jahre alt!
Ich war achttausend Jahre alt. Vielleicht sogar acht Millionen.
Ich war so alt wie die Furcht. So alt wie wie die Wut und das Nicht-wissen und das Sich-nicht-kümmern.
Ich war der erste Mensch, der über die Erde schritt und deshalb der erste Mensch, der Schmerz erfuhr.
Das hat mich so nahe an Allmächtig und Unverwundtbar gebracht, wie ich je zu hoffen wagen konnte.
Ich war damals keine acht Jahre alt - ich war am Leben, noch für einen letzten Atemzug, und mit dem nächsten Herzschlag (als ich den Knall des Schusses hörte) - war ich tot.
Und ich bin es seitdem geblieben.
Mittwoch, 5. Dezember 2012
es ist mein leben
„Man kann nicht zweimal im selben
Fluss stehen. Ich frage mich: Kann ich zweimal derselbe Mensch sein? Bin ich
nicht vielmehr in jedem Augenblick meines Lebens ein anderer?“
„In diesem Fall wärst du im Laufe
deines Lebens Tausende und Abermillionen Personen!“
„Genau! Ich frage mich: Gibt es Kontinuitäten? Irgendetwas, das mich als
eine einzige Person auszeichnet und
nicht als unzählige, die auseinander entstehen?“
„Ich denke ja.“
„Was?“
„Ich... Ich weiß nicht. Aber
nehmen wir an, du bist wirklich immer ein anderer und es gibt nichts
Bestimmtes, was dich ausmacht, dann ist die Person, die du in der Vergangenheit
warst, nicht nur du, sondern könnte auch jeder andere Mensch sein. Wenn es
nichts gibt, was dich zu einer speziellen Person macht, dann bist du jeder. Und
jeder ist du.
Aber so ist es nicht.“
„Wirklich?“
„Jeder lebt sein eigenes Leben.“
„Aber nur, weil niemand für das
die Verantwortung übernehmen will, was ich getan habe.“
Samstag, 1. Dezember 2012
me, myself and my blog
Ich schreibe.
Wenn mir große Ideen komme. Wenn ich eine vage Ahnung habe. Manchmal auch, wenn mein Kopf vollkommen leer ist.
Ich lese.
Gedruckte Worte. Getippte Worte. Manchmal lese ich sogar, obwohl gar keine Worte da sind.
Und darum geht es auf diesem Blog: Ich will das teilen, was ich schreibe und auch das, was ich lese.
Wenn mir große Ideen komme. Wenn ich eine vage Ahnung habe. Manchmal auch, wenn mein Kopf vollkommen leer ist.
Ich lese.
Gedruckte Worte. Getippte Worte. Manchmal lese ich sogar, obwohl gar keine Worte da sind.
Und darum geht es auf diesem Blog: Ich will das teilen, was ich schreibe und auch das, was ich lese.
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